20 Johr bin ik bi Apfelkorns in Stellung wian, bet ik dann in Rente göng. Apfelkorns, dat sind feine Lüe ut de Stadt mit’n Juweliergeschäft. Ik mot togieben: Ik bin do gäden wian. Se wörn immer sau nett to mi. To Wiehnachten un tou’n Geburtsdag kreig ik feine Geschenke; dat geif et bi us nich. Sau dicke har’n wi dat nich. Os ik nu göng, löup ihr ower ein Rad van’n Wagen. Et wör auk nich sau einfach, ein änneret Fruminske to fien. Auk up düssen Gebiet häwet de Lüe sik olle spezialisiert.

Un dann wörd dat sau: Ein Fruminske keimp tou’n Kuaken un eine tou’n Putzen. De Gordenarbeit un Keller uprümen, dat bleif no liggen. Un dat Ruenschott mosse jä auk no maul utmesset wäden. Doto drofte ik dann no einmaul in de Wiaken kuam. Immer maul nau’n Rechten kieken un ihr so’n biaten unner de Armes griepen. Dat wör doch ein Teiken, dat et auhne mi nich richtig bottern woll. Wenn ik auk de leigesten Arbeit doun mossde, follde ik mi ower wi so’n Lünink up’n Pierkuerl.

Os dann Frau Apfelkorn 60 Johr wörd, häw se mi auk inladen. Se woll mi woll wot to goe doun. Süß mossde ik immer helpen up so’n Fest. – Dütmaul wör ik Gast. – Graute Lust har ik jä nich.

De Gesellschaft wör mi einfach to fein. Olle Lüe, de so’n biaten wot up sik höulen un de wot an de Föute harn, stellden sik in. Ik passede do gar nich richtig hen. Do seit ik nu, mien beste Kleid anne, recht volauten mit de vornehmen Lüe an den grauten Diske. De blank putzeden Wiengliäser blitzeden in’n Kerzenschien, dat beste Sülwer har’n se ut de Trecken kriegen un dat goe Geschirr van Fürstenberg upstellt. Biater göng et nich. Un wot et olle feines to’n Iarten geif !? De Küakske un de Putze mossen helpen. Recht vornehm göng et tou, dat kennde ik jä woll. Ower unnerhaulen konn ik mi mit de Lüe sau recht nich. De wörn auk olle düchtig an’t resuneden un olle dürnänner. Vostauhn konn ik auk nix. Se lacheden un nickköppeden einänner to. Dat häwe ik dann auk daun. Einmaul häwe ik no de einen Siete gneiset un dann no de ännern. Un dann häwe ik ein paarmaul in mien beste Hauchdütsk vosocht mi intomisken. Do woll sau recht keiner anbieten.

Van usen Jochen un usen Martin häwe ik votellt, dat de in Hamburg eine goe Stie häwet un’ne masse Geld vodeint; un dat se dofo lange läden mossen. Un dann no van use Margret, dat dat saugar Lährerin wurden is an de Ursula Schoule. „Ursula Schoule?“ fröug dat eine Fruminske. „Jau“, sier ik, „Margret Bergmann an de Ursula Schoule.“ „Das ist ja die Schule, wo unsere Kinder unterrichtet werden,“ mähr woll se do ower nich to seggen. Mit Frau Sommer föng se ein ganz änneret Gespräch an. Et göng ümme Urlaub, dat häwe ik woll mitkriegen. Un Frau Sommer mende: „Das hat uns ja so gut gefallen. Im Winter fliegen wir dann wieder in Süden.“ So’n richtiget Gespräch woll einfach nich in Gang kuam. Dorümme woll ik dann auk no Hus. Dau sprüng butz so’n feinen Kerl up, so’n richtigen „Kavalier“, segg man do woll to, un woll mi in den Mantel helpen. – Oh, dat geföllt mi. Sau har sik den ganzen Aubend no keiner ümme mi kümmert. „Schade, dass sie schon gehen wollen“, mende he, „der Abend fäng doch erst an“. Dat wör mi egal. Ik woll weg. De Aulske van den Rechtsanwalt woll auk güst upbriaken. Un wot passerde dau? Einen Arm har ik no man in mien Mantel inne, dau löut he mienen Frack lös un danzede ümme dat ännere Fruminske to: „Frau Heimlich, gute Reise, es war wunderbar. Hoffentlich ist es uns vergönnt, dass wir uns bald mal wiedersehen.“

Dat göng mi ower an de Nöhe, weil de ännere Ärmel schließlik up de Äden höng un de feine Herr do no up rümme trampelde.

So’n biaten up’n Schlips trian häwe ik mi dann no bi de Frau Apfelkorn bedanket un seggt, dat et mi gout gefallen häw, sau os sik dat gehört. „Nein, ich habe zu danken“, mende de Frau, „für die schönen Blumen, und dass sie uns mit ihrem Besuch beehrt haben. Im nächsten Jahr wird mein Mann 65, dazu laden wir sie wieder ein“. Dat lude olle recht gout. Ik bin dann afslürt.

Ower naichstet Johr, wenn he 65 wät, ik gläuwe, do go ik nich hen. Den Dag wät auk Meta, wot bi us giegenuawer wuahnt, 65. Do schall et mi woll biater gefallen. Wenn’t nich güst rianget, kann ik do auhne Mantel hen. Apfelkorns schürlt mi dorümme woll nich böise sein. Helpen will ik ihr vorhier woll, domit se auk olles up’t Irste häwet. Un grodleeren do ik den Herrn Apfelkorn auk mit so’n richtig feinen Bloumenpuck ut usen Gorden. Dat is güst in de Georginentied.

von Marga Finke