„Ein Leben für das Ehrenamt“

Rolf Lamla aus Bramsche engagiert sich von Posaunenchor bis Heimatverein

Jahrzehntelang hat Rolf Lamla in den Vorständen verschiedener Vereine in Kalkriese und Engter Verantwortung übernommen. Mit fast 80 Jahren hat er nun seinen letzten Vorstandsposten in jüngere Hände abgegeben. Was er in den Vereinen erlebt hat, hat er uns erzählt.
In früher Jugend schon fand der ehemalige Einzelhändler Rolf Lamla den Weg in den Posaunenchor von Engter. Ein Jahr lang erhielt er dort vom Sohn von Pastor Wasmuth Unterricht und trat anschließende aktiv in den Posaunenchor ein, in dem er heute noch mitspielt. „Meine Mutter war damals im Kirchenchor. Doch auf Singen hatte ich keine Lust, und Trompete war mir zu schwer. Aber das Waldhorn hatte so einen schönen Klang, und so habe ich mich für dieses Instrument schließlich entschieden“. Zum 135-jährigen Jubiläum des Chores gab es sogar ein neues Waldhorn für Rolf Lamla.
Auch heute noch reizt ihn bei den Musikern die Gemeinschaft. Hinzu kommt: „Man wird älter, doch die Musik wird jünger. Es macht einfach Spaß, wenn man merkt, du kannst trotzdem noch mithalten.“

1964 ging es dann der Liebe wegen von Engter nach Kalkriese. Dort gehörte es einfach zum guten Ton, im Schützen- sowie im Sportverein Mitglied zu werden. Während Rolf Lamla bei den Fußballern zeitlebens lediglich passives Mitglied blieb, wartete 1970 erstmalig beim Schützenverein der erste Vorstandsposten auf Rolf Lamla. 30 Jahre lang war er bis 2001 als Schießwart der Jugend für den Nachwuchs zuständig.
In dieser Funktion gehörten neben der Kinderbetreuung beim Schießsport die Organisation der Kinderschützenfeste bis hin zur Besorgung von Orden und Schärpe sowie die Betreuung des Königschießens und die anschließende Krönung, inklusive der Reden, zu den Aufgaben von Rolf Lamla. Für diesen langjährigen Einsatz für den Schießsport wurde er schließlich mit der Bramscher Rose geehrt.

Schützenkönig ohne Konkurrenz

Im Schützenjahr 2002/2003 repräsentierte Rolf Lamla dann den Verein noch als Schützenkönig, obwohl er „eigentlich keine Zeit hatte. Nur hatten sie in dem Jahr keine Bewerber. Da war fast ich 60, da passte es noch, weil man sonst zu alt ist“.
Es war aber dann doch „eine positive Erfahrung, man kommt mit anderen Menschen zusammen in den auswärtigen Vereinen. Man erhält von diesem ganzen Schützenwesen einen neuen Eindruck und steht auch im Ort mittendrin, weil man mit vielen Menschen Umgang hat, und meistens sind sie gut zufrieden“, so blickt Rolf Lamla auf dieses Ehrenamt mit positiven Erinnerungen zurück.

1983 wurde der Heimatverein Schmittenhöhe mit Rolf Lamla als Gründungsmitglied aus der Taufe gehoben. „Viele Kunden im Geschäft haben einen damals angesprochen. Als Geschäftsmann gehörte es dazu, mindestens Mitglied zu sein. Auch beim Schützenverein musste man sich bei den Schützenfesten ja wenigstens einmal an der Theke sehen lassen“, beschreibt Rolf Lamla die Hintergründe seines letzten Vereinsbeitritts.
Im Heimatverein nun war er die ersten drei Jahre lediglich einfaches Mitglied, bevor er später als Schriftführer erneut Verantwortung übernahm und schließlich 2014 für neun Jahre gar das Amt des Vorstandsvorsitzenden bekleidete.

„Aufgehört habe ich jetzt, weil ich denke, man muss auch die Jugend ranholen. Die sind auch mit der Technik vertrauter. Ich habe ja noch alles auf der Schreibmaschine geschrieben. Da war es schon mal ein Problem ein neues Farbband zu bekommen, aber über das Internet ging es dann“

Kartenverkauf und Bühnenaufbau

Lediglich auf die Bestellungen für seine Schreibmaschine beschränkten sich die Aufgaben eines Vorsitzenden im Heimatverein natürlich nicht. Darüber hinaus hatte Rolf Lamla auch sonst gut zu tun. Der Kartenverkauf für die Theaterstücke, der Bühnenaufbau, das Herrichten der Halle, die Abstimmungsgespräche für die weiteren Aufführungen im Universum, diverse Moderationen, wie bei den Erntedankfesten und Adventsfeiern, deren inhaltliche Programmgestaltung, Presseinfos, die Organisation der Tagesfahrten und natürlich die Sitzungen des Vorstandes alle vier Woche, all dies füllte das Leben für das Ehrenamt von Rolf Lamla aus, bevor er jetzt zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, „damit die mich noch weiter beschäftigen können“.
Im Rückblick auf die über sechs Jahrzehnte währende Vereinsarbeit hält Rolf Lamla für sich fest: „Immer wieder hat es Spaß gemacht, mit Leuten umzugehen und andere Menschen zu begeistern. Man hatte Erfolgserlebnisse, wenn man den Leuten eine Freude gemacht und ihnen etwas geboten hatte, zum Beispiel, wenn ein Theaterstück gut gelungen war.“
Und deshalb kann er der Jugend auch die Übernahme eines Ehrenamtes wärmstens empfehlen. Denn es bringt „Freude am Miteinander, Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und Aufwertung des Alltags. Die dabei gemachten positiven Erfahrungen sind ohnehin nicht in Worte zu fassen.“

Quellenangabe: Bramscher Nachrichten/Holger Schulze: http://zeitung.noz.de/neueosnabruckerzeitung/20256/article/1771796